Begrüßung
und Ausstellungseröffnung durch Stadtbürgermeister Manfred Schreiner
Lassen
Sie mich mit einem Zitat beginnen, das ich bei Professor Helmut Witetschek in
seinem Buch über „Pater Ingbert Naab: Ein
Prophet wider den Zeitgeist“, gefunden habe und das auf der Einladungskarte
zum heutigen Abend zu finden ist:
„Ich
weiß ja, dass alles nichts genützt hat.
Aber
es musste doch gesagt werden, damit man hinterher sich nicht darauf ausreden
kann, man wäre auf den Irrtum nicht aufmerksam gemacht worden. Das ist nun
einmal Prophetenlos.“
Herzlich
willkommen zur Eröffnung der Pater-Ingbert-Naab-Gedächtnis-Ausstellung, die
seinem vielfältigen Wirken als Verfasser unzähliger Beiträge und Artikel
gewidmet ist und die auch eine politische Ausstellung ist, denn „es ist eine
der schädlichsten Irrlehren: ( zu glauben ) Politik habe mit Religion nichts zu
tun“, frei nach Pater Ingbert Naab !
Ich
begrüße mit besonderer Freude den Privinzial der Bayerischen Kapuziner Herrn
Pater Josef Mittermeier aus München und Herrn Professor Dr. Stefan Knobloch,
Pater Stefan aus Mainz, als Referent der Kapuziner unter uns, der uns Pater
Ingbert heute Abend vorstellen wird.
Angesichts
der Tatsache, dass ein Gedankengut, das die Welt vor nunmehr 60 Jahren
vernichtet glaubte wieder zunehmend salonfähig wird, ist es nach unserer
Meinung an der Zeit, sich an Pater Ingbert Naab und seinen Kampf gegen den
Nationalsozialismus zu erinnern, er ist der bedeutendste Sohn unserer Stadt, den
es zu würdigen gilt.
Und
genau dies will diese Ausstellung, zu der ich an dieser Stelle alle Vertreter
der Politik herzlich begrüße:
Vor
einigen Monaten hat die Journalistin Lilo Hagen ihren Vorschlag zu dieser
heutigen Ausstellung in eine Sitzung des Kulturausschusses
der Stadt eingebracht und ich spürte schon damals, dass die Person
dieses mutigen und unerschrockenen Kapuzinerpaters sie so fasziniert hat, dass
sie alles daran setzen würde, um dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen.
Sie hat es getan und verdient dafür unseren Dank und unsere Anerkennung heute
Abend.
Diese
Ausstellung wendet sich besonders an die Jugend. Es war uns im Stadtrat und im
Hauptausschuss ein Anliegen, diese Ausstellung den Schulen im Dahner
Schulzentrum und weit darüber hinaus allen Interessierten zur Verfügung zu
stellen, um das Leben und das Beispiel dieses weisen und mutigen Gottesmannes
damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Diese
Ausstellung ist anders als manche erwartet haben. Sie ist bunt und farbenfroh
und soll die Jugend ansprechen. Sie bedient sich moderner Formen und heutiger
Medien, wie einer Internetseite, Lesungen und Workshops.
Sie
will zum Nachdenken anregen und bedient sich dazu vieler Zitate aus seiner
Feder. Seine Worte können auch heute noch so stehen bleiben, wie er sie vor 70
oder 80 Jahren gesagt hat.
Ich
begrüße an dieser Stelle die Schulleiter des Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums,
der Realschule, der Hauptschule und der Grundschule sehr herzlich.
Wir
hoffen, dass Sie von unserem Angebot reichlich Gebrauch machen.
Pater
Ingbert Naab war am Ende der Weimarer Republik ein klarer Seher und
eindringlicher Warner gegen das braune Gedankengut.
Aus
heutiger Sicht ist geradezu atemberaubend wie richtig er die Dinge hat kommen
sehen.
Sein
offener Brief vom 20. März 1932 an Adolf Hitler war der Höhepunkt in seinem
Kampf gegen den Nationalsozialismus. Dieser Brief ist millionenfach verbreitet
worden und hat ihm den unbändigen Hass der Nazis eingebracht, die ihm von da an
nach dem Leben getrachtet haben.
Er
hat nicht mehr miterleben müssen, wie richtig seine Einschätzung des Kommenden
war und welcher Blutzoll am Ende des Weges stand, vor dem er so eindringlich
gewarnt hat. Er konnte nach der Machtergreifung gerade noch rechtzeitig fliehen,
sonst wäre er wie sein Freund und Mitstreiter Dr. Fritz Gerlich brutal ermordet
worden. Er ist dann in der Verbannung im Kapuzinerkloster Königshofen bei Straßburg
im März 1935 seinem alten Leiden erlegen.
Der
Kampf gegen den Nationalsozialismus hat die letzten Lebensjahre geprägt und ihn
zum Propheten werden lassen.
Seine
Gedanken und seine Worte bleiben uns, sie haben Nichts an Gültigkeit und
Aktualität verloren. Sie verdienen es, wieder ins Gedächtnis gerufen zu
werden. Denn Pater Ingbert Naab war Teil eines weithin unbeachteten und
vergessenen Widerstandes gegen Hitler, dies zu ändern ist unser Anliegen.
Vor
20 Jahren, hat die katholische Pfarrgemeinde Dahn ein großes „Pater
Ingbert Naab Jubiläum“ begangen, an dem die Bevölkerung regen Anteil nahm.
Der damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Siegfried Lutz, und Rudi Naab
haben sich mit diesem Jubiläum von 1985 bleibende Verdienste erworben, daher
freue ich mich, dass ich Sie beide heute Abend ebenso herzlich willkommen heißen
darf.
Ich
begrüße die nächsten Angehörigen aus der Familie Naab die heute zu uns
gekommen sind und ich begrüße Herrn Dekan Banzer
sehr herzlich unter uns.
Ich
begrüße besonders die Sponsoren, die mitgeholfen haben diese Ausstellung zu
verwirklichen. Ich danke Herrn Manfred Kuntz, der für die graphische Gestaltung
verantwortlich zeichnet und Herrn Uwe Herrmann, der eine alte Fotografie von
Pater Ingbert, die in den Redaktionsräumen bei Dr. Fritz Gerlich aufgenommen
wurde, so vortrefflich zeichnerisch umgesetzt hat.
Last,
but not least, herzlich willkommen und herzlichen Dank, Lilo Hagen.
Ich
hoffe ich habe Sie neugierig gemacht und wenn Sie mehr über Pater Ingbert Naab
und sein Werk wissen wollen, dann empfehlen wir Ihnen die ausliegenden
Schriften, die erworben werden können.
Nach
einem weiteren Liedvortrag von Herrn Holker Ryseck, den Tobias Deutschmann
begleitet, wird Pater Josef Mittermeier ein Grußwort sprechen und Pater Stefan
Knobloch wird uns Pater Ingbert vorstellen.