- Empfehlenswert:
Der kleinen "Kunstführer
- durch die Kapuzinerkirche
Eichstätt", erschienen im Verlag Schnell und Steiner,
Regensburg
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- Im Kloster zu Eichstätt fühlte
sich Pater Ingbert Naab zu Hause, hier fand er auch seine letzte
Ruhestätt, nachdem der Eichstätter Freundeskreis 1953 seine
sterblichen Überreste von Königshofen, wo Pater Ingbert 1935
beerdigt worden war, nach Eichstätt hatten überführen lassen.
An der Außenwand der "Kapuzinerkiche zu Heiligen Kreuz und
zum Heiligen Grab" ist er auf dem kleinen Friedhof des
Klosters beigesetzt.
- Gebaut wurde die Kirche Anfang des
17. Jahrhunderts nachdem ihre Vorgängerin 1610 wegen
Baufälligkeit abgerissen werden musste. Am 3. März 1623,
wurde der Grundstein gelegt. Sie wurde allerdings nicht, wie
ursprünglich geplant, nach den Plänen des bekannten Augsburger
Baumeisters Elias Holl gebaut. Nachdem Bischof Johann
Christoph von Westerstetten 1615 die Kapuziner nach Eichstätt berufen
hatte, wurde die Kirche nach den Vorschriften des Kapuzinerordens
im einfachen Barockstil als Längskirche erbaut. Baumeister war
der Kapuziner Pater Stephan von Ellwangen. Am 12. Oktober 1625
wurde die neue Kirche durch den Augsburger Bischof Heinrich von Knöringen
konsekriert.
Der Grundriss zeigt einen Rechteckbau mit eingezogenem, gerade
abschließendem Chor. Die Kirche ist 27 Meter lang, 10 Meter breit
und 13 Meter hoch. Die schlichte Westfassade ist durch zwei übereinander
stehende Fenster unterbrochen. Unter diesen führt ein ebenfalls
sehr schlichtes Portal mit toskanischen Piastern und
Karniesgesiems in das Innere. Der Chor, der 1905 um ein Stockwerk
erhöht wurde, trägt wie bei Bettelsordenskirchen üblich, einen
kleinen Dachreiter mit einer Glocke.
- Nach Norden schloss in der Flucht
der Fassade und des Chores der Klosterkirche eine ehemals zweigeschossige
Dreiflügelanlage in typischer Kapuzinerarchitektur um einen
Innenhof mit Kreuzgang an. 1986 wurde diese sanierungsbedürftige
Klosteranlage, in der Pater Ingbert gelebt und gearbeitet hat,
abgerissen und neu gebaut, wobei man sich an der Architektur der
alten Anlage orientierte.
- Der Innenraum der Kirche, Chor und
Langhaus werden durch fünf Fenster erhellt, ist lichtdurchflutet.
Auf einem leicht vorspringenden Gesims ruht das ungegliederte
Tonnengewölbe, das mit einem Netz von aufgemalten, steigenden
Schrägkassetten verziert wird. Gegen die Grabkapelle zu ist das
Gewölbe von einer breitausladenden Stichkappe unterbrochen, die
gegenüberliegende Stichkappe ist nur aufgemalt. Der Chor ist 5,50
Meter lang, 6,00 Meter breit, 9,80 Meter hoch und hat ein
Kreuzgratgewölbe.
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