Begrüßung und Ausstellungseröffnung durch Stadtbürgermeister Manfred Schreiner

Lassen Sie mich mit einem Zitat beginnen, das ich bei Professor Helmut Witetschek in seinem Buch über „Pater Ingbert Naab:  Ein Prophet wider den Zeitgeist“, gefunden habe und das auf der Einladungskarte zum heutigen Abend zu finden ist:

„Ich weiß ja, dass alles nichts genützt hat.

Aber es musste doch gesagt werden, damit man hinterher sich nicht darauf ausreden kann, man wäre auf den Irrtum nicht aufmerksam gemacht worden. Das ist nun einmal Prophetenlos.“

Herzlich willkommen zur Eröffnung der Pater-Ingbert-Naab-Gedächtnis-Ausstellung, die seinem vielfältigen Wirken als Verfasser unzähliger Beiträge und Artikel gewidmet ist und die auch eine politische Ausstellung ist, denn „es ist eine der schädlichsten Irrlehren: ( zu glauben ) Politik habe mit Religion nichts zu tun“, frei nach Pater Ingbert Naab !

Ich begrüße mit besonderer Freude den Privinzial der Bayerischen Kapuziner Herrn Pater Josef Mittermeier aus München und Herrn Professor Dr. Stefan Knobloch, Pater Stefan aus Mainz, als Referent der Kapuziner unter uns, der uns Pater Ingbert heute Abend vorstellen wird.

Angesichts der Tatsache, dass ein Gedankengut, das die Welt vor nunmehr 60 Jahren vernichtet glaubte wieder zunehmend salonfähig wird, ist es nach unserer Meinung an der Zeit, sich an Pater Ingbert Naab und seinen Kampf gegen den Nationalsozialismus zu erinnern, er ist der bedeutendste Sohn unserer Stadt, den es zu würdigen gilt.

Und genau dies will diese Ausstellung, zu der ich an dieser Stelle alle Vertreter der Politik herzlich begrüße: Herrn Alexander Fuhr, unseren Abgeordneten im Rheinland-Pfälzischen Landtag. Ich begrüße Herrn Landrat Hans Jörg Duppré und den Kreisbeigeordneten Christof Reichert. Ich begrüße den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Herrn Bambey  und die Mitglieder des Stadtrates, sowie die Beigeordneten der Stadt und die Kollegen Ortsbürgermeister aus der Verbandsgemeinde.

Vor einigen Monaten hat die Journalistin Lilo Hagen ihren Vorschlag zu dieser heutigen Ausstellung in eine Sitzung des Kulturausschusses  der Stadt eingebracht und ich spürte schon damals, dass die Person dieses mutigen und unerschrockenen Kapuzinerpaters sie so fasziniert hat, dass sie alles daran setzen würde, um dieses Vorhaben auch in die Tat umzusetzen. Sie hat es getan und verdient dafür unseren Dank und unsere Anerkennung heute Abend.

Diese Ausstellung wendet sich besonders an die Jugend. Es war uns im Stadtrat und im Hauptausschuss ein Anliegen, diese Ausstellung den Schulen im Dahner Schulzentrum und weit darüber hinaus allen Interessierten zur Verfügung zu stellen, um das Leben und das Beispiel dieses weisen und mutigen Gottesmannes damit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Diese Ausstellung ist anders als manche erwartet haben. Sie ist bunt und farbenfroh und soll die Jugend ansprechen. Sie bedient sich moderner Formen und heutiger Medien, wie einer Internetseite, Lesungen und Workshops.

Sie will zum Nachdenken anregen und bedient sich dazu vieler Zitate aus seiner Feder. Seine Worte können auch heute noch so stehen bleiben, wie er sie vor 70 oder 80 Jahren gesagt hat.

Ich begrüße an dieser Stelle die Schulleiter des Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums, der Realschule, der Hauptschule und der Grundschule sehr herzlich. 

Wir hoffen, dass Sie von unserem Angebot reichlich Gebrauch machen.

Pater Ingbert Naab war am Ende der Weimarer Republik ein klarer Seher und eindringlicher Warner gegen das braune Gedankengut.

Aus heutiger Sicht ist geradezu atemberaubend wie richtig er die Dinge hat kommen sehen.

Sein offener Brief vom 20. März 1932 an Adolf Hitler war der Höhepunkt in seinem Kampf gegen den Nationalsozialismus. Dieser Brief ist millionenfach verbreitet worden und hat ihm den unbändigen Hass der Nazis eingebracht, die ihm von da an nach dem Leben getrachtet haben.

Er hat nicht mehr miterleben müssen, wie richtig seine Einschätzung des Kommenden war und welcher Blutzoll am Ende des Weges stand, vor dem er so eindringlich gewarnt hat. Er konnte nach der Machtergreifung gerade noch rechtzeitig fliehen, sonst wäre er wie sein Freund und Mitstreiter Dr. Fritz Gerlich brutal ermordet worden. Er ist dann in der Verbannung im Kapuzinerkloster Königshofen bei Straßburg im März 1935 seinem alten Leiden erlegen.

Der Kampf gegen den Nationalsozialismus hat die letzten Lebensjahre geprägt und ihn zum Propheten werden lassen.

Seine Gedanken und seine Worte bleiben uns, sie haben Nichts an Gültigkeit und Aktualität verloren. Sie verdienen es, wieder ins Gedächtnis gerufen zu werden. Denn Pater Ingbert Naab war Teil eines weithin unbeachteten und vergessenen Widerstandes gegen Hitler, dies zu ändern ist unser Anliegen.

Vor 20 Jahren, hat die katholische Pfarrgemeinde Dahn ein großes  „Pater Ingbert Naab Jubiläum“ begangen, an dem die Bevölkerung regen Anteil nahm. Der damalige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Siegfried Lutz, und Rudi Naab haben sich mit diesem Jubiläum von 1985 bleibende Verdienste erworben, daher freue ich mich, dass ich Sie beide heute Abend ebenso herzlich willkommen heißen darf.

Ich begrüße die nächsten Angehörigen aus der Familie Naab die heute zu uns gekommen sind und ich begrüße Herrn Dekan Banzer  sehr herzlich unter uns.

Ich begrüße besonders die Sponsoren, die mitgeholfen haben diese Ausstellung zu verwirklichen. Ich danke Herrn Manfred Kuntz, der für die graphische Gestaltung verantwortlich zeichnet und Herrn Uwe Herrmann, der eine alte Fotografie  von Pater Ingbert, die in den Redaktionsräumen bei Dr. Fritz Gerlich aufgenommen wurde, so vortrefflich zeichnerisch umgesetzt hat.

Last, but not least, herzlich willkommen und herzlichen Dank, Lilo Hagen.

Ich hoffe ich habe Sie neugierig gemacht und wenn Sie mehr über Pater Ingbert Naab und sein Werk wissen wollen, dann empfehlen wir Ihnen die ausliegenden Schriften, die erworben werden können. 

Nach einem weiteren Liedvortrag von Herrn Holker Ryseck, den Tobias Deutschmann begleitet, wird Pater Josef Mittermeier ein Grußwort sprechen und Pater Stefan Knobloch wird uns Pater Ingbert vorstellen.

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